Priorisierungsmodelle

Priorisierungsmodelle sind strukturierte Verfahren zur Einordnung und Reihenfolgebestimmung von Aufgaben, Projekten, Ressourcen oder Patienten nach bestimmten Kriterien. Sie dienen dazu, begrenzte Kapazitäten effizient zu verteilen, Entscheidungsprozesse zu vereinfachen und Transparenz über Gründe für Priorisierungen zu schaffen.

Es existieren verschiedene Typen: qualitative Modelle arbeiten mit Kategorien oder Expertenurteil (zum Beispiel MoSCoW oder Triage), quantitative Modelle nutzen Punktwerte und Gewichtungen (Scoring-Modelle, RICE, WSJF). Komplexere Ansätze wie die Analytic Hierarchy Process (AHP) oder Multi-Criteria Decision Analysis (MCDA) erlauben die systematische Berücksichtigung mehrerer, unterschiedlich gewichteter Kriterien.

Anwendungsfelder sind Projekt- und Produktmanagement, IT-Servicemanagement, Gesundheitswesen (Triage), Krisen- und Katastrophenmanagement sowie Ressourcenplanung in Unternehmen und Behörden. Die Wahl des Modells hängt von Zielen, Datenverfügbarkeit, Komplexität und Stakeholder-Erwartungen ab.

Vorteile von Priorisierungsmodellen sind objektiviertere Entscheidungen, bessere Nachvollziehbarkeit und effizientere Ressourcennutzung. Einschränkungen ergeben sich durch fehlerhafte oder unvollständige Kriterien, subjektive Gewichtungen, fehlende Daten und mögliche Verzerrungen durch Interessenkonflikte.

Bei der Implementierung sind klare Ziele, nachvollziehbare Kriterien, angemessene Gewichtung, regelmäßige Überprüfung und Stakeholder-Einbindung wichtig. Transparenz und Dokumentation erhöhen Akzeptanz und ermöglichen Anpassungen, wenn sich Rahmenbedingungen oder Erkenntnisse ändern.