Prüfstände

Prüfstände sind spezialisierte Einrichtungen oder Montagen, die dazu dienen, Bauteile, Systeme oder komplette Anlagen unter kontrollierten Randbedingungen zu prüfen. Sie simulieren Betriebsbedingungen, Lasten und Umgebungszustände, um Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit zu charakterisieren.

Es gibt unterschiedliche Typen, darunter Prüfstände für Motoren und Antriebe (Drehmoment- oder Lastprüfstände), mechanisch-strukturelle Prüfstände für Bauteile, elektrische bzw. elektronische Prüfstände, Umwelt- und Thermische Prüfstände sowie gemischte oder hochintegrierte Prüfsysteme (Multiphysik-Prüfstände). Sie finden Anwendung in Forschung und Entwicklung, Qualifikation, Abnahmeprüfungen sowie in der Instandhaltung.

Typische Komponenten eines Prüfstands umfassen die Prüfplattform, Aktuatoren oder Antriebsmotoren, Lasten und Kalibrierungseinrichtungen, Sensorik (Druck, Temperatur, Dehnung, Drehzahl), Datenaufnahme- und Steuerungssysteme, Kühlung/Schmierung, Sicherheitsvorkehrungen und Schutzabtrennungen sowie Energieversorgung und Versorgungsinfrastruktur.

Ablauf- und Qualitätsprozesse umfassen Anforderungsdefinition, Instrumentierung und Kalibrierung, Durchführung der Prüfungen, Auswertung der Messdaten sowie Berichterstattung und Freigabe. In vielen Bereichen gelten Normen wie ISO/IEC 17025 für Laborversuche, branchenspezifische Normen und Sicherheitsstandards (CE, UL) sowie Anforderungen an funktionale Sicherheit (z. B. ISO 26262 im Automobilbereich).

Prüfstände sind zentrale Werkzeuge in der Produktentwicklung, der Qualitätssicherung und der Zuverlässigkeitsforschung und begleiten Produkte von der ersten Inbetriebnahme bis zur Serienreife.