Schutzabtrennungen

Schutzabtrennungen sind technische Maßnahmen, die sicherstellen, dass gefährliche Energie, Signale oder Berührungsströme nicht von einer Systemseite auf eine andere übertragen werden. Sie beruhen auf galvanischer Isolation, physischen Barrieren, ausreichenden Abständen und geeigneten Isolationsmaterialien. Ziel ist der Schutz von Personen, Anlagen und Prozessen, insbesondere vor elektrischem Schlag, Fehlfunktionen oder Störsignalen.

Anwendungsbereiche finden sich vor allem in der Elektrotechnik, dem Maschinenbau, der Medizintechnik, der Automatisierungstechnik und der Sicherheitstechnik. Typische Beispiele sind Trennwände, Gehäuse, Luft- oder Dielektrikabstände, isolierende Materialien, Optokoppler, Transformatoren und sichere Relais, die eine direkte Verbindung zwischen Hoch- und Niederspannung oder zwischen sicherheitsrelevanten und steuernden Teilen verhindern.

Konstruktion und Umsetzung erfolgen durch physische Barrieren, elektrische Isolation und geeignete Kennzeichnungen. Zentrale Kenngrößen sind die Isolationsspannung, Luft- und Oberflächenabstand, Beständigkeit gegenüber Umweltbedingungen sowie Wartbarkeit. In sicherheitskritischen Anwendungen kommen zusätzlich redundante Barrieren, robuste Bauteile und zertifizierte Systeme zum Einsatz.

Prüfung und Verifikation erfolgen durch Inspektions- und Funktionsprüfungen sowie durch Messungen der Isolationswiderstände und Hochspannungsprüfungen (Hi-pot). Die Dokumentation der vorgesehenen Isolationsebenen erfolgt in der technischen Spezifikation des Geräts.

Standards und Normen beziehen sich auf IEC- und DIN/VDE-Familien, je nach Branche etwa IEC 61010 für Laborgeräte, IEC 60601 für Medizintechnik oder IEC 61508 für funktionale Sicherheit. Branchenabhängig gelten weitere spezifizierte Anforderungen an Barrieren, Abstände und Kennzeichnung.