Potentialausgleichssystem

Potentialausgleichssystem bezeichnet in der Elektrotechnik die Gesamtheit der Maßnahmen und Einrichtungen, die dazu dienen, alle relevanten leitenden Bauteile eines Gebäudes auf einen gemeinsamen elektrischen Potential zu bringen. Ziel ist der Berührungsschutz sowie die Verminderung von Potentialunterschieden zwischen Metallteilen, Erd- und Trinkwasserleitungen, Heizungsinstallationen, Blitzschutzanlagen und anderen Fremdleitern. Durch den Potentialausgleich werden gefährliche Spannungsunterschiede reduziert, die beim Berühren mehrerer leitender Teile entstehen können.

Zu den Bauteilen eines Potentialausgleichssystems gehören eigentliche Potentialausgleichsleitungen, Haupt- bzw. Zusatzpotentialausgleichsschienen, Verbindungen zu Fremdleitern sowie der Bezug zum Schutzleiter (PE) und zur Erdung. In der Praxis wird ein Hauptpotentialausgleich zwischen allen maßgeblichen Fremdleitern hergestellt, die nicht durch die Schutzerdung bereits verbunden sind. Ergänzende oder lokale Potentialausgleiche können dort erfolgen, wo besondere Unterschiede auftreten oder bestimmte Anlagen besonders geschützt werden müssen.

Die Umsetzung erfolgt gemäß einschlägigen Normen und Vorschriften der Elektrotechnik. Typische Anforderungen betreffen die Dimensionierung der Verbindungen, die regelmäßige Prüfung und die korrekte Anordnung in relevanten Bereichen wie Badezimmern, Außenanlagen, Schwimmbädern oder Feuchträumen. Das System ergänzt die Funktionen des Schutzes durch den Schutzleiter und die Erdung, ersetzt jedoch deren Aufgaben nicht.

Wartung und Prüfung sind wesentliche Bestandteile der Betriebssicherheit. Lose Verbindungen, Korrosion oder Unterbrechungen können die Wirksamkeit des Potentialausgleichs beeinträchtigen. Bei Änderungen oder Neubauprojekten ist eine fachgerechte Planung erforderlich, um sicherzustellen, dass das Potentialausgleichssystem korrekt dimensioniert und installiert ist.