Schutzpotenzialausgleich verbindet alle freiliegenden leitenden Teile, wie Metallgehäuse, Rohrleitungen oder Metallgegenstände, mit dem Schutzleiter und miteinander, um ein einheitliches Potential zu schaffen. Der Hauptpotentialausgleich ist eine weitergehende Verbindung, die wesentliche leitende Teile eines Gebäudes, einschließlich Stahlstrukturen, Metallrohre und teilweise Bewehrung, miteinander verbindet, um potenzielle Unterschiede zwischen ihnen zu minimieren. Zusatzpotentialausgleich kommt in bestimmten Situationen oder Bereichen zum Einsatz, in denen zusätzliche Potentialunterschiede auftreten könnten, zum Beispiel in Badezimmern oder bei bestimmten elektrischen Geräten, um weitere Gleichheit der Potentiale zu erreichen.
Die Umsetzung erfolgt durch Verbindungsleitungen und -klemmen, die an das Schutzsystem angeschlossen sind, meist zu einem zentralen Potentialausgleichspunkt oder einer Potenzialausgleichschiene. Die Leiterquerschnitte richten sich nach den einschlägigen Normen, und die Verbindungen müssen dauerhaft und gut leitend sein. Regelmäßige Prüfung und Wartung sind sinnvoll, um Korrosion, lose Kontakte oder Unterbrechungen der Verbindung zu vermeiden.
Rechtlicher Rahmen und Normenkontext: Schutz- und Potentialausgleichspflichten sind in internationalen und nationalen Normen für elektrische Installationen festgelegt, etwa in IEC 60364 und der DIN VDE 0100-Familie. Diese Normen verlangen das Vorsehen eines niederohmigen Weges zwischen freiliegenden und extrenen leitenden Teilen sowie dem Schutzleiter, um im Fehlerfall die Berührungssicherheit zu gewährleisten.
Anwendungsfelder und Auswirkungen: Potentialausgleich ist sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen wesentlich und beeinflusst Auslegung von Erdungssystemen, die Platzierung von Bonding-Punkten sowie die Sicherheit der Benutzer im Fault-Fall. Für genaue Anforderungen und Vorgehensweisen sind die regionalen Normen heranzuziehen.