Berührungsschutz

Berührungsschutz ist ein Begriff der Sicherheitstechnik, der darauf abzielt, das unbeabsichtigte Berühren gefährlicher oder spannungsführender Teile zu verhindern. Er schützt Personen vor elektrischen Schlägen, mechanischen Verletzungen oder Verbrennungen, die durch zugängliche Bauteile entstehen können. Berührungsschutz umfasst alle technischen und organisatorischen Maßnahmen, die sicherstellen, dass gefährliche Teile nicht oder nur mit geeigneten Mitteln erreichbar sind.

Anwendungsbereiche des Berührungsschutzes liegen in elektrischen Geräten, Maschinen, Anlagen sowie in vielen Verbraucherprodukten. Typische Maßnahmen sind Gehäuse, Abdeckungen und Schutzvorrichtungen, Isolierung sowie ausreichend dimensionierte Schutzabstände. Zusätzlich können bewegliche Schutzvorrichtungen, Sicherheitsverriegelungen und Not-Aus-Einrichtungen eingesetzt werden, um den Zugang zu gefährlichen Bereichen zu verhindern oder den Betrieb im Bedarfsfall sofort zu unterbrechen.

Merkmale des Berührungsschutzes lassen sich in passive und aktive Maßnahmen einteilen. Passive Schutzmaßnahmen liegen in der Konstruktion, etwa Gehäuse, Abdeckungen und Isolierung. Aktive Schutzmaßnahmen verwenden Sensoren, Verriegelungen oder automatische Abschaltungen, um den Kontakt zu Gefahrenquellen zu verhindern oder zu stoppen. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen von Normen, Regelwerken und Gefährdungsbeurteilungen, die Anforderungen an das Design, die Prüfung und den Betrieb festlegen. In Europa beeinflussen Normen wie EN ISO 13857 (Mindestabstände zu gefährlichen Teilen) und EN 60204-1 (Sicherheit der elektrischen Ausrüstung von Maschinen) die konkrete Gestaltung. Hersteller, Betreiber und Instandhalter arbeiten zusammen, um einen sicheren Zugriff auf potenziell gefährliche Bereiche zu gewährleisten.