Polyvinylacetat

Polyvinylacetat (PVAc) ist ein lineares, thermoplastisches Polymer, das aus wiederholenden Einheiten der Struktur [-CH2-CH(OAc)-] besteht. Es entsteht durch die Polymerisation von Vinylacetat und liegt häufig als Harz oder als wasserbasierte Dispersion (PVAc-Emulsion) vor. PVAc dient als Bindemittel in Klebstoffen, Lacken und Beschichtungen.

Herstellung und Formen: Die Polymerisation erfolgt typischerweise durch frei-radikalische Verfahren des Vinylacetats, oft in Emulsionsprozessen, wodurch PVAc-Dispersionssysteme entstehen, die sich gut als wasserbasierte Klebstoffe eignen. PVAc kann auch copolymerisiert werden, um Eigenschaften wie Festigkeit oder Haftung zu modifizieren. Durch Hydrolyse lässt sich PVAc teilweise zu Polyvinylalkohol (PVA) umwandeln, einem wasserlöslichen Polymer.

Eigenschaften: PVAc-Filme bilden sich bei Zimmertemperatur, besitzen eine Glasübergangstemperatur in der Nähe der Raumtemperatur und zeigen gute Transparenz sowie Flexibilität. In Wasser ist PVAc nach dem Trocknen in der Regel unlöslich; in der Emulsion bleibt es wasserhaltig. Die Lösungsmittelbeständigkeit hängt von der Formulierung ab. PVAc bindemittel haften gut auf Holz, Papier und vielen Kunststoffen.

Anwendungen: PVAc wird als Bindemittel in wasserbasierten Klebstoffen (z. B. Holzleim, Papierkleber), in Beschichtungen und Lacken, in Druck- und Buchbinderarbeiten sowie in Textil- und Verpackungsanwendungen eingesetzt. Partielle Hydrolyse zu PVA ermöglicht wasserlösliche Klebstoffe und andere Spezialanwendungen.

Sicherheit und Umwelt: PVAc-Emulsionen gelten als relativ ungiftig; der Monomer Vinylacetat ist reizend und sollte in geschlossener Form verwendet werden. Entsorgung erfolgt gemäß lokalen Vorschriften; VOC-Emissionen können bei lösemittelbasierten Systemen anfallen.