Polypharmakologie
Polypharmakologie, auch Polypharmazie genannt, ist ein Teilgebiet der Pharmakologie, das die Wirkungen von Substanzen auf mehrere biochemische Ziele untersucht. Statt eines einzelnen Zielmoleküls werden in der Polypharmakologie Netzwerke von Rezeptoren, Enzymen und Signalwegen berücksichtigt. Dieser Ansatz spiegelt die Komplexität biologischer Systeme wider und wird von der netzwerkbasierten Pharmakologie und Systembiologie getragen.
Dabei kann Polypharmakologie bewusst zur Entwicklung von Mehrziel-Wirkstoffen eingesetzt werden, aber auch im Kontext der Medikamentenverwendung
Ziel ist es, therapeutische Synergien zu nutzen, Off-Target-Effekte zu verstehen und Resistenzen zu vermeiden.
Zu den Methoden gehören Profiling von Wirkstoff-Target-Interaktionen, Cheminformatik, netzwerkbasierte Modellierung, Hochdurchsatzscreening gegen Zielpanels und die Umkehrforschung
Anwendungen finden sich in der Behandlung komplexer Erkrankungen wie Krebs, neurodegenerativen und psychiatrischen Störungen, Stoffwechselkrankheiten und
Herausforderungen umfassen die Balance von Wirksamkeit und Sicherheit, das Management von Off-Target-Effekten, Datenqualität und Reproduzierbarkeit, sowie
Beispiele: Imatinib wirkt auf BCR-ABL, PDGFR und c-KIT; Lapatinib hemmt EGFR und HER2. Die Polypharmakologie wird