Plattformgebunden

Plattformgebunden beschreibt Software, Daten oder Code, die an eine bestimmte Rechnerplattform gebunden ist. Typisch handelt es sich um Anwendungen, die native Binärdateien enthalten oder auf plattformspezifische APIs und Bibliotheken zugreifen. Eine plattformgebundene Anwendung lässt sich oft nur auf dem Zielsystem ausführen, für das sie kompiliert oder entwickelt wurde, und benötigt gegebenenfalls eine passende Laufzeitumgebung oder Kompatibilitätsschichten. Im Gegensatz dazu bezeichnet plattformunabhängige Software solche, die auf mehreren Betriebssystemen oder Architekturen läuft, meist durch Abstraktion, Interpreter oder eine virtuelle Laufzeitumgebung.

Merkmale sind unter anderem die Abhängigkeit von Betriebssystem, Prozessorarchitektur (ABI), Endianness, Dateisystem und verwendeten Bibliotheken. Verteilung erfolgt häufig als Binärpaket, und die Installation setzt eine passende Plattform voraus. Änderungen an APIs oder Versionen können Kompatibilitätsprobleme verursachen.

Beispiele zeigen, dass ein Windows-x86-64-Programm mit nativen Windows-APIs plattformgebunden ist. Ebenso sind Treiber oder Firmware für bestimmte Hardware plattformgebunden, genauso wie Software, die speziell für macOS oder Linux entwickelt wurde.

Vorteile der Plattformgebundenheit liegen in Leistung, direktem Zugriff auf Systemressourcen und Optimierungspotenzial. Nachteile sind geringe Portabilität, höhere Wartungskosten und Abhängigkeit von Anbietern oder Ökosystemen.

Alternativen bestehen in plattformunabhängigen Ansätzen, etwa durch interpretierte Sprachen, virtuelle Laufzeiten oder plattformneutrale Laufzeitumgebungen (zum Beispiel Java, .NET Core) sowie Web-Anwendungen, die über Browser laufen. In der Praxis bleiben Plattformgebundenheit und Portabilität diffe zwischen Anwendungsfällen, Hardware und Ökosystemen.