Rechnerplattform

Eine Rechnerplattform bezeichnet die Gesamtheit der Hardware- und Softwarekomponenten, die erforderlich sind, um Anwendungen auszuführen. Sie umfasst die zugrunde liegende Hardware (Prozessorarchitektur, Speicher, Peripherie, Netzwerkkarten) sowie das Softwaregefüge (Betriebssystem, Treiber, Middleware, Laufzeitumgebungen, Programmierschnittstellen). Die Plattform bestimmt Leistungsfähigkeit, Kompatibilität, Sicherheitsmodell und API-Verfügbarkeit und bildet damit den Rahmen für Entwicklung, Deployment und Betrieb von Software.

Im Alltag wird zwischen Hardwareplattform und Softwareplattform unterschieden. Die Hardwareplattform beschreibt die physischen Eigenschaften der Maschine oder des Controllers (x86- oder ARM-Architektur, RAM-Größe, Speichertechnik, I/O-Leistung). Die Softwareplattform umfasst das Betriebssystem, Virtualisierung oder Containerisierung, Laufzeitumgebungen und die APIs, über die Anwendungen mit der Plattform interagieren.

Beispiele und Anwendungsfelder reichen von Desktop-, Server- und Mobilplattformen bis hin zu eingebetteten Systemen. Typische Softwareplattformen sind Windows, Linux, macOS; CPU-Architekturen wie x86, ARM; Laufzeitumgebungen wie Java Virtual Machine oder .NET; Technologien wie Docker und Kubernetes für Containerisierung sowie Virtualisierungslösungen wie VMware oder KVM. In der Cloud gewinnen Plattformen als Infrastruktur-, Plattform- und Dienstleistung (IaaS, PaaS, SaaS) an Bedeutung.

Wichtige Aspekte einer Rechnerplattform sind Portabilität, Skalierbarkeit, Sicherheit, Updates und Lebenszyklusmanagement sowie Interoperabilität durch etablierte Standards. Die Wahl oder Gestaltung einer Plattform beeinflusst Architekturentscheidungen, Deployment-Strategien und die langfristige Wartbarkeit von Anwendungen.