Physiker

Physiker ist der Berufs- oder Fachbegriff für eine Person, die Physik betreibt, das heißt Materie, Energie, Raum und Zeit untersucht, oft anhand theoretischer Modelle und experimenteller Arbeit. Der Begriff wird sowohl allgemein für Wissenschaftler verwendet, die Physik als Hauptfach studiert haben, als auch spezifisch für männliche Physiker; weibliche Fachleute heißen Physikerinnen. Im genderneutralen Sprachgebrauch werden oft Physikerinnen und Physiker genannt.

Ausbildung und Berufsbilder: In der Regel absolvieren Physiker ein Hochschulstudium der Physik, häufig mit Master- oder Diplomabschluss, gefolgt von einer Promotion für eine wissenschaftliche Laufbahn. Tätigkeitsfelder reichen von Grundlagenforschung über Lehre bis zur Anwendung in Industrie, Technik und Forschungseinrichtungen. Physiker arbeiten an Universitäten, in Forschungsinstituten, in Unternehmen, in Behörden und in Start-ups.

Arbeitsbereiche: Experimentalphysik (z. B. Teilchen-, Festkörper-, Optik-, Atom- und Plasmaphysik), Theoretische Physik (Modelle, Berechnungen, Simulationen) und Computational Physics. Viele Physiker arbeiten interdisziplinär in Bereichen wie Materialwissenschaften, Nanotechnologie, Biophysik, Energieforschung und Quantenanwendungen.

Historischer Kontext: Die Bezeichnung hat Wurzeln im 19. Jahrhundert, als die Physik als eigenständige Wissenschaft professionell organisiert wurde. Im 20. und 21. Jahrhundert führten technischer Fortschritt, präzise Messtechnik und neue Theorien zu einer zunehmenden Diversifizierung des Berufsbildes.

Berufsorganisationen: In Deutschland ist die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) eine zentrale Fachgesellschaft; international arbeiten Physikerinnen in der European Physical Society (EPS) und der American Physical Society (APS).

Trends: Quantentechnologien, Materialforschung, datengetriebene Physik, sowie Ethik, Reproduzierbarkeit und Sicherheit in der Forschung prägen das Berufsfeld.