PhonoVorverstärker

Der PhonoVorverstärker ist eine elektronische Schaltung, die das sehr schwache Signal eines Schallplattencartridges verstärkt und gleichzeitig die RIAA-Entzerrung anwendet, um die ursprüngliche Klangbalance wiederherzustellen. Er bildet die erste Stufe der Wiedergabe und wird zwischen dem Tonarmausgang und dem Hauptverstärker oder Aktivlautsprechern angeschlossen.

Es gibt zwei Hauptcartridge-Typen, die zusammen mit dem PhonoVorverstärker unterschiedliche Anforderungen stellen: Moving-Magnet (MM) und Moving-Coil (MC). MM-Cartridges liefern in der Regel höhere Ausgangspegel (etwa 2–5 mV) und benötigen moderate Verstärkung; MC-Cartridges sind leiser und benötigen deutlich mehr Gain. Typische Werte: MM etwa 40 dB, MC 60 dB oder mehr. Die Eingangsimpedanz variiert ebenfalls: MM bevorzugt ca. 47 kΩ, MC-Systeme benötigen oft 100 Ω bis 1 kΩ. Viele PhonoVorverstärker bieten eine Anpassungsmöglichkeit der Last, um die Frequenzantwort auf den jeweiligen Cartridge abzustimmen.

Die Entzerrung erfolgt gemäß der RIAA-Norm. Die PhonoVorverstärker- Stufe implementiert das inverse RIAA-Entzerrungssignal, wodurch der ursprüngliche Frequenzgang der Aufnahme wiedergewonnen wird. Die Genauigkeit der Entzerrung ist ein zentrales Qualitätsmerkmal; hochwertige Modelle arbeiten mit Abweichungen von weniger als etwa 0,1 dB über relevante Bereiche.

PhonoVorverstärker können als eigenständige Geräte oder als integrierter Bestandteil eines Verstärkers oder Receivers auftreten. Sie verwenden transistorbasierte oder röhrenbasierte Schaltungen und unterscheiden sich in Rauschverhalten, Verzerrungen, Dynamik und Preis. Die meisten Modelle liefern unbalancierte RCA-Ausgänge; einige bieten auch symmetrische Ausgänge.

Beim Kauf sollten Cartridgetyp, gewünschter Gain, passende Lastwerte, RIAA-Genauigkeit und das Gesamtrauschverhalten beachtet werden. Idealerweise wird der PhonoVorverstärker mit dem jeweiligen Cartridge probegehört, um die Klangbalance zu prüfen.