Patellaprobleme

Patellaprobleme betreffen die Kniescheibe (Patella) und ihr Zusammenspiel mit dem Oberschenkelknochen (Femur) und umliegenden Weichteilen. Häufige Formen sind patellofemorales Schmerzsyndrom (vorderes Knieschmerz), Chondromalazie (Knorpelabbau unter der Patella), Patellaluxation oder -subluxation sowie Patellarsehnenentzündung (Jumper’s knee). Ursachen sind Überlastung, Fehlbelastung durch Muskelungleichgewichte oder Fuß- und Beinachsenfehlstellungen, akute Traumata und degenerative Veränderungen.

Typische Beschwerden sind vorderer Knieschmerz bei Treppensteigen, Sitzen mit gebeugtem Knie, Anlaufschmerz, gelegentlich Schwellung, Knirschen oder das Gefühl von Instabilität. Die Diagnostik umfasst Anamnese, klinische Untersuchung (Patellatracking, Druckschmerz, Stabilitätstests) und bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder MRT zur Beurteilung von Knorpel, Sehnen und Weichteilen.

Die Erstbehandlung ist meist konservativ und beinhaltet Belastungsreduktion, Eis, entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie mit Fokus auf Kräftigung der Quadrizepsmuskulatur (insbesondere VMO), Hüft- und Rumpfstabilität, manuelle Therapie, Tapen oder orthopädische Hilfsmittel. In hartnäckigen oder instabilen Fällen kommen arthroskopische Eingriffe, knöcherne Umstellungen oder Rekonstruktionen von Bändern in Betracht. Prognose und Therapiewahl richten sich nach Ursache, Schwere und Patientenprofil. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Symptomen ist ärztliche Abklärung notwendig.