Papiertapeten

Papiertapeten sind eine Form der Wandbekleidung, die aus Papier oder papierähnlichen Materialien hergestellt wird. Sie bestehen meist aus einer dünnen Papierbahn, oft mit einem Muster oder Farbaufdruck, die auf Innenwände geklebt wird. Dabei gibt es vorgeklebte (vorgekleisterte) Varianten sowie ungeklebte Tapeten, bei denen der Klebstoff separat auf die Wand oder die Tapete aufgetragen wird.

Historisch entstanden Papiertapeten in Europa mit der Verbreitung der Tapetenherstellung und Drucktechnik. Ab dem 18. Jahrhundert setzte sich die Nutzung weiter durch, und im 19. Jahrhundert ermöglichten maschinelle Druckverfahren eine breite, kostengünstige Produktion von Mustern und Farben. Papiertapeten galten lange als wirtschaftliche Alternative zu dichter gewebten oder später auch vinylbeschichteten Tapeten.

Merkmale und Varianten umfassen glatte, geprägte oder strukturierte Oberflächen; ein- oder mehrfarbige Drucke sowie eine Vielzahl von Mustern wie Streifen, Blüten oder geometrische Formen. Viele heutige Papiertapeten bestehen aus einfachem Papier mit unterschiedlicher Bedruckung; sie werden vor allem in trockenen Innenräumen genutzt, wo eine klassische Dekorationsästhetik gewünscht ist.

Anwendung erfolgt nach Wandvorbereitung: glatte, saubere Oberflächen, anschließendes Zuschneiden, positionieren der Bahnen, Glätten und Entlüften von Luftblasen. Der Klebstoff wird je nach Variante auf Tapete oder Wand aufgetragen. Trocknungszeit und Verarbeitungsanweisungen des Herstellers sind zu beachten.

Pflege und Lebensdauer: Papiertapeten sind in der Regel weniger waschbar und empfindlich gegenüber Feuchtigkeit sowie direkter Sonneneinstrahlung. Ihre Lebensdauer ist begrenzt im Vergleich zu Vinyl- oder Vinyltapeten, eignet sich daher besser für trockenere Räume oder temporäre Dekoration. Entfernt werden können sie meist mit Wasser oder Tapetenlöser; ältere Bahnen lassen sich oft leichter durch Dampferlösung lösen.