POCGeräte

POCGeräte, kurz für Point-of-Care-Geräte, bezeichnet eine Klasse tragbarer oder kompakter Labor- und Monitoring-Geräte, die Tests direkt am Einsatzort durchführen oder nahe dem Patienten ermöglichen. Ziel ist es, Ergebnisse zeitnah bereitzustellen, Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und Wartezeiten sowie Transportaufwand zu reduzieren. Typische Einsatzorte sind Kliniken, Ambulanzen, Notaufnahmen, Mütter-/Kinderstationen und auch häusliche Umgebungen bei bestimmten Anwendungsfällen.

Zu den häufigsten Kategorien gehören POCT-Testgeräte für biochemische und immunologische Analysen (z. B. Blutzuckermessgeräte, Blutanalysegeräte, Urinteststreifen), tragbare Immun-Assay-Systeme und molekulare Schnelltests sowie kompakte Blutsenkungs- oder Blutgasanalysatoren. Moderne Geräte nutzen elektrochemische Sensoren, immunochromatographische oder mikrofluidische Systeme und, zunehmend, Miniatur-PCR- oder Isothermal-Tests. Ergänzend gibt es bildgebende oder Monitoring-Geräte wie tragbare EKG- oder Ultraschalllösungen, die ebenfalls in den PoC-Kontext fallen können.

Regulatorisch fallen PoC-Geräte in vielen Ländern unter medizinische Diagnostikgeräte. In der EU zählt die CE-Kennzeichnung, während in anderen Regionen Regulierungen wie die FDA-Bewertung gelten. Qualitätsmanagement gemäß ISO 22870 ergänzt Anforderungen an Probenahme, Kalibrierung, Schulung und regelmäßige Qualitätssicherung. Klinische Validierung und regelmäßige Vergleichstests mit Zentrallaboren sind üblich.

Vorteile sind schnelle Testergebnisse, bessere klinische Entscheidungen, mehr Patientensicherheit und geringer Transportaufwand. Herausforderungen umfassen Benutzerabhängigkeit, Kalibrierung/QA, Kostendruck und Interoperabilität mit Laborinformationssystemen. Zukünftige Entwicklungen fokussieren sich auf höhere Genauigkeit, breitere Verbreitung, Vernetzung, Smartphone-Integration und KI-unterstützte Befundinterpretation.