Okklusalschienen

Okklusalschienen, auch Aufbissschienen oder Knirscherschienen genannt, sind individuell angefertigte Kunststoffschienen, die auf den Zahnbögen getragen werden. Sie dienen dem Schutz der Zähne, der Stabilisierung der Okklusion und der Reduktion orofazialer Beschwerden bei Bruxismus, TMD oder zahnärztlichen Behandlungen.

Indikationen umfassen nächtlichen Bruxismus oder Zähneknirschen, muskuläre Kieferbeschwerden, Beschwerden der Kaugelenke (Temporomandibulargelenk, TMJ) sowie Schutz während zahnärztlicher oder kieferorthopädischer Maßnahmen.

Es gibt maßgefertigte Schienen aus harten oder weichen Materialien, häufig vollkiefer- oder teilschienen. Herstellung erfolgt durch Abdrucknahme, Gipsmodell oder digitale Scan, anschließende Fertigung im Labor oder mittels 3D-Druck. Material ist meist biokompatibler Acrylkunststoff oder ähnliches Kunststoff.

Durch Verlagerung oder Abdämpfen der Kräfte wird der Zahnschmelz geschont, Muskelverspannungen reduziert und der Fluss der Okklusion kontrolliert. Eine Okklusalschiene ersetzt nicht die Behandlung zugrundeliegender Ursachen und wird oft ergänzt durch Entspannungstraining, Schienentherapie, z. B. Physiotherapie, ergonomische Anpassungen, Verhaltenstherapie.

Zu möglichen Nebenwirkungen gehören Druckstellen, veränderte Bisslage, erhöhter Speichelfluss, Schleimhautreizungen. Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt und Anpassungen sind wichtig. Reinigung mit milder Seife, Vermeidung heißer Temperaturen, tägliche Pflege.