Nichtdimensionierung

Nichtdimensionierung ist ein in verschiedenen Fachgebieten verwendeter Begriff, der allgemein das Ausbleiben oder bewusste Unterlassen von exakten Maßangaben, Skalierungen oder Leistungsdimensionierungen beschreibt. Er kann sowohl als Beschreibungsbegriff für dokumentarische Unvollständigkeit als auch als gestalterische oder methodische Strategie verstanden werden.

In technischen Kontexten bezeichnet Nichtdimensionierung das Fehlen von Zeichnungsmaßen, Spezifikationen oder Lastannahmen, zum Beispiel in frühen Entwurfsphasen oder bei absichtlich groben Konzeptskizzen. In der Architektur und im Industriedesign wird Nichtdimensionierung teils als Mittel zur Offenheit interpretiert: Objektmaße bleiben vage, um Anpassung, Nutzerbeteiligung oder künstlerische Interpretation zu ermöglichen. In theoretischen Disziplinen kann der Begriff das Vermeiden quantitativer Maßstäbe oder die Kritik an standardisierten Bewertungsgrößen bezeichnen.

Die Folgen von Nichtdimensionierung sind kontextabhängig. Positiv werden Flexibilität, Kreativitätsförderung und Reduktion vorzeitiger Festlegung genannt. Negativ können Unsicherheit, Fehlinterpretationen, mangelnde Reproduzierbarkeit und rechtliche Risiken sein, besonders dort, wo exakte Angaben sicherheits- oder normrelevant sind.

Verwandte Konzepte sind Dimensionierung, Nicht-Dimensionalisierung (im Sinne der Umformung von Gleichungen zu dimensionslosen Formen) und Ambiguität in Entwurf und Text. Die Nutzung des Begriffs variiert stark zwischen Disziplinen und ist häufig kontextuell zu verstehen.