NettoSchuldenposition

NettoSchuldenposition ist eine Finanzierungskennzahl, die die verbleibende Verschuldung eines Unternehmens nach Abzug der liquiden Mittel misst. Sie wird oft als Net Debt bezeichnet und dient dazu, die finanzielle Belastung und Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens realistischer abzubilden als die reinen Bruttoverbindlichkeiten.

Berechnung und Variationen: Net debt ergibt sich typischerweise aus zinsbelasteten Verbindlichkeiten (langfristige und kurzfristige Schulden, Anleihen, Bankverbindlichkeiten sowie Leasingverpflichtungen nach IFRS 16) minus liquide Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Banken, Wertpapiere und andere leicht verfügbare Investments). Je nach Bericht kann die Definition Leasingverpflichtungen einbeziehen oder ausklammern, und auch die Behandlung von restricted cash oder bestimmten Investments kann variieren. Deshalb ist es wichtig, die im Bericht verwendete Formel zu prüfen.

Verwendung: Die NettoSchuldenposition dient Analysten und Investoren als Grundlage für Nettoverschuldungskennzahlen wie Net Debt to EBITDA oder Net Leverage. Diese Kennzahlen geben Aufschluss über die Finanzierungslast, Zinsdeckungsfähigkeit und finanzielle Flexibilität eines Unternehmens im Vergleich zu Wettbewerbern oder zu früheren Perioden.

Bezug zu verwandten Größen: Im Gegensatz dazu stehen Bruttenschulden (Gross Debt) und die Nettofinanzielle Position, die je nach Norm unterschiedliche Komponenten berücksichtigen. Die NettoSchuldenposition ist damit ein Indikator der Verschuldung nach Abzug der liquidierbaren Vermögenswerte, dessen konkrete Berechnung jedoch zwischen Unternehmen und Berichtsstandards variieren kann.

Praxishinweis: Bei Vergleichen ist es sinnvoll, dieselbe Definition heranzuziehen und die Details der Berechnung im jeweiligen Geschäftsbericht zu prüfen.