Nachbearbeitungsquote

Nachbearbeitungsquote bezeichnet in der industriellen Fertigung den Anteil der produzierten Einheiten, die nach der ersten Fertigung oder Prüfung eine Nachbearbeitung benötigen, bevor sie fertiggestellt werden. Die Quote wird üblicherweise als Prozentsatz angegeben und errechnet sich aus: Nachbearbeitungen / Gesamtproduktion × 100. Sie kann pro Charge, Fertigungsstraße oder Zeitraum ermittelt werden.

Bedeutung: Eine niedrige Quote deutet auf stabile Prozesse und gute Prozessfähigkeit hin. Eine hohe Nachbearbeitungsquote erhöht direkte Kosten (Arbeitszeit, Material, Maschinenlauf) und führt oft zu längeren Durchlaufzeiten. Rework ist zwar in vielen Fällen sinnvoll, bildet aber kosten- und zeitintensive Nachbearbeitungsschleifen; es ist unterscheidbar von Ausschuss, der nicht repariert werden kann.

Unterscheidung: Die Ausschussquote beschreibt Produkte, die vollständig verworfen werden, während die Nachbearbeitungsquote Produkte umfasst, die durch zusätzliche Arbeit wieder in den Zustand versetzt werden können, der die Spezifikation erfüllt.

Ursachen und Maßnahmen: Ursachen liegen häufig in Design- oder Prozessvariabilität, unzureichender Qualitätskontrolle oder mangelhaften Fertigungstoleranzen. Methoden zur Reduktion umfassen statistische Prozesslenkung, Poka-Yoke, bessere Toleranzen, Design for Manufacturability, Schulung der Mitarbeitenden und frühzeitige Inspektionen.

Anwendung: Der Begriff wird in vielen Branchen verwendet, insbesondere in der Fertigung, Automobil- und Elektronikindustrie, Qualitätsmanagement und Betriebskontrollen.