Mörtelgemisch

Mörtelgemisch bezeichnet einen Bindemittel- und Zuschlagsstoffverband, der als Kleber, Füll- und Ausgleichmaterial im Bauwesen dient. Es besteht in der Regel aus einem Bindemittel (zum Beispiel Zement, Kalk oder Mischungen aus beidem), Zuschlagstoffen wie Sand oder Kies und Wasser. Je nach Anwendung können Additive wie Dicht-, Wasseraufnahme- oder Hautmodifikatoren zugesetzt werden.

Zu den Haupttypen gehören Zementmörtel, Kalkmörtel und Zement-Kalk-Mörtel. Zementmörtel bietet hohe Festigkeit und schnelle Abbindezeiten, Kalkmörtel ist bauphysikalisch atmungsaktiv und geeignet für historische Bauten. Mörtel zum Verputzen (Putzmörtel) oder zum Verfugen von Mauerwerk ergänzt diese Gruppen. In der Praxis kommen auch Mischungen mit Hydro-/Luftporenbildnern zum Einsatz, um Verarbeitungseigenschaften und Porenstruktur zu beeinflussen.

Anwendungen umfassen den Verbund von Mauerwerk, das Füllen von Fugen, das Verputzen von Außen- und Innenflächen sowie als Estrichmörtel. Die Wahl des Typen richtet sich nach Tragfähigkeit, Feuchtigkeit, Wärmedämmung und Atmungsaktivität des Bauteils.

Verarbeitung und Qualität: Die Mischverhältnisse richten sich nach dem Typ; Zementmörtel wird oft aus Zement und Sand hergestellt (typische Verhältnisbereiche ca. 1 Teil Zement zu 2–4 Teilen Sand). Kalkmörtel verwendet häufig 1 Teil Kalk zu 3–5 Teilen Sand. Mischungen über Wasser kontrollieren die Konsistenz; frischer Mörtel muss verarbeitet werden, bevor er aushärtet. Nach dem Verarbeiten sollten Mörtel vor Kälte geschützt und feucht gehalten werden, um Verlust von Festigkeit zu vermeiden.

Normen: In Europa liefern EN 998-1 (Mörtel für Maurerarbeiten) und EN 998-2 (Putzmörtel) die Klassifikationen und Anforderungen. Ergänzende Prüfmethoden erfolgen nach Normen wie EN 1015 (Verarbeitung, Konsistenz, Druckfestigkeit).

Sicherheit und Umwelt: Zementstaub kann Haut und Augen reizen; geeignete PSA (Schutzhandschuhe, Brille) und gute Belüftung beachten. Lagerung trocken, vor Feuchtigkeit schützen.