Mängelverzeichnis

Eine Mängelverzeichnis ist ein schriftliches Dokument, in dem während einer Bau-, Übergabe- oder Instandhaltungsphase Mängel und Abweichungen gegenüber vertraglich oder technisch festgelegten Spezifikationen systematisch erfasst werden. Es dient dazu, Defekte transparent zu machen, Verantwortlichkeiten zu klären und Fristen für die Beseitigung festzulegen.

Typischer Inhalt eines Mängelverzeichnisses sind eine klare Beschreibung des Mangels, dessen genaue Lage oder Bereich, die Schwere der Beeinträchtigung, das Datum der Entdeckung, Belege wie Fotos oder Zeichnungen, der vorgeschlagene Behebungs- oder Nachbesserungsbedarf, die verantwortliche Partei sowie der angemessene Termindruck oder Fristen. Oft wird außerdem dort festgehalten, wann der Mangel behoben wurde und ob eine Prüfung oder Abnahme nach der Nachbesserung erfolgt.

Verwendung und Ablauf: Das Verzeichnis entsteht meist während der Abnahme, bei Bauprojekten oder bei der Übergabe einer Immobilie. Der Auftragnehmer oder Verkäufer erhält eine Mängelrüge bzw. eine Aufforderung zur Beseitigung; innerhalb vertraglich vereinbarter Fristen soll der Mangel behoben werden. Nach der Mängelbeseitigung wird die Aufnahme in das Verzeichnis oft als abgeschlossen markiert; damit endet nicht automatisch die Gewährleistungsfrist, die je nach Rechtsordnung unterschiedlich geregelt ist.

Zusammenhang: Eine Mängelverzeichnis ist eng mit der Mängelrüge, dem Abnahmeprotokoll und dem Baumängelmanagement verbunden. Sie dient der klaren Beweissicherung und erleichtert die Durchsetzung von Nachbesserungsansprüchen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird das Instrument in Bauverträgen, Immobiliengeschäften und Facility-Management-Konstellationen genutzt, wobei Inhalte und Rechtsfolgen vertraglich varieren können.