Molekularanalysen

Molekularanalysen bezeichnet die Gesamtheit von Verfahren zur Bestimmung der Zusammensetzung, Struktur und Eigenschaften von Molekülen auf der Ebene von Nukleinsäuren, Proteinen und kleinen Molekülen. Ziel ist es, molekulare Eigenschaften zu beschreiben, zu quantifizieren und in funktionelle Zusammenhänge zu bringen. Die Methoden finden Anwendung in Biologie, Medizin, Chemie, Umweltwissenschaften und Forensik.

Typische Techniken umfassen DNA- und RNA-Sequenzierung, Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und qPCR, Gel-Elektrophorese, Chromatographie (HPLC, GC), Massenspektrometrie, Spektroskopie (UV-Vis, IR, NMR), Röntgenstrukturanalyse und Kryo-Elektronenmikroskopie. Weitere Ansätze arbeiten mit Mikroarray-Technologien, Immunoassays, Fluoreszenzmarkierung oder spektroskopischen Signaturen, um Molekülstrukturen, Mengen oder Wechselwirkungen zu erfassen. Die Daten ergeben sich oft aus Sequenzen, Spektren, chromatographischen Profilen oder strukturellen Modellen und werden in spezialisierten Datenbanken gespeichert und verglichen.

Die Anwendungen von Molekularanalysen reichen von der medizinischen Diagnostik und der Grundlagenforschung in Genomik, Proteomik und Metabolomik über Umwelt- und Lebensmittelsicherheit bis hin zur Rechtsmedizin und der Entwicklung neuer Therapeutika. Sie ermöglichen das Verständnis molekularer Mechanismen, die Identifikation von Krankheitserregern, die Bestimmung von Provenienzen oder die Charakterisierung von Materialien auf molekularer Ebene.

Qualitätssicherung, methodische Validierung, Reproduzierbarkeit von Ergebnissen und der Umgang mit sensiblen genetischen Daten gehören zum zentralen Rahmen molekularanalytischer Arbeiten. Standards, Normen und Veröffentlichungskodizes unterstützen eine transparente und verantwortungsvolle Anwendung.