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Modellmisspezifikation

Modellmisspezifikation bezeichnet in Statistik, Ökonometrie und verwandten Feldern das Phänomen, dass ein gewähltes Modell die zugrunde liegende Daten-generierende Prozess nicht angemessen abbildet. Folge ist oft, dass die geschätzten Parameter verzerrt oder inkonsistent sind, die Standardfehler falsch angegeben werden und Vorhersagen oder Hypothesentests unzuverlässig werden.

Ursachen liegen in der falschen funktionalen Form, ausgelassenen Variablen, Messfehlern, falschen Verteilungsannahmen, Heteroskedastizität, Autokorrelation, Nichtlinearität oder

Folgen der Misspezifikation reichen von Bias der Schätzer über ineffiziente Schätzungen bis hin zu fehlerhaften Inferenzresultaten.

Diagnose- und Gegenmaßnahmen umfassen Residuenanalyse, Spezifikations- und Goodness-of-Fit-Tests (etwa RESET- oder Link-Tests), Tests auf Endogenität (Hausman),

einer
unangemessenen
dynamischen
Struktur.
Weitere
Quellen
sind
Endogenität,
Stichprobenverzerrungen
oder
inkonsistente
Modellannahmen
über
das
Daten-Generierungsprozess.
Unterschiede
zwischen
theoretischem
Modell
und
realen
Daten
können
zu
Suboptimalität
auch
in
robusten
oder
flexible
Modelle
führen.
Vorhersagen
können
systematisch
verzerrt
sein,
und
Modellvergleiche
oder
Hypothesentests
verlieren
ihre
Aussagekraft.
In
praktischen
Anwendungen
kann
dies
zu
falschen
politischen
oder
wirtschaftlichen
Entscheidungen
führen,
wenn
Modelle
unkritisch
verwendet
werden.
Heteroskedastizität
(Breusch-Pagan,
White),
Autokorrelation
(Durbin-Watson,
Breusch-Godfrey)
und
Modellvergleich
anhand
Informationskriterien
(AIC,
BIC.
Validation
durch
Kreuzvalidierung
oder
Out-of-Sample-Prüfungen).
Gegenmaßnahmen
reichen
von
der
Aufnahme
zusätzlicher
Variablen,
Transformationen,
Interaktionen,
Nichtlinearitäten
oder
alternativen
Link-Funktionen
bis
zu
robusteren
Schätzverfahren,
Panelstrukturen,
Instrumentenvariablen
oder
Modelldurchschnitt/Ensemble-Ansätzen.