Mindestbedarf

Mindestbedarf bezeichnet in der deutschen Sprache den Mindestumfang an Ressourcen, der notwendig ist, um grundlegendes Leben und Funktionsfähigkeit zu sichern. Der Begriff wird in verschiedenen Bereichen verwendet, etwa in der Ernährung, in der Volkswirtschaftslehre und in der Sozialpolitik. Er ist kein fest codierter Grenzwert, sondern kontextabhängig und je nach Personengruppe oder Situation verschieden.

In der Ernährung bezeichnet der Mindestbedarf die minimalen Mengen an Energie und an wichtigen Nährstoffen, die benötigt werden, um Defizite zu vermeiden und grundlegende Körperfunktionen zu erhalten. Er ist in der Regel niedriger als empfohlene Tageszufuhren und variiert nach Alter, Geschlecht, Aktivitätsniveau und Gesundheitszustand. Öffentliche Stellen verwenden solche Werte, um Ernährungsversorgung zu planen und Mängel in der Bevölkerung zu identifizieren.

In der Volkswirtschaft und Sozialpolitik dient der Mindestbedarf als Orientierung für die Festlegung eines existenzsichernden Einkommensniveaus. In Deutschland wird oft von Existenzminimum oder Regelbedarf gesprochen; der Begriff Mindestbedarf findet vor allem in Forschung und Debatten Anwendung, um die Angemessenheit von Einkommen, Leistungen oder Preisen zu beurteilen. Dabei werden üblicherweise Grundkosten wie Nahrung, Unterkunft, Kleidung, Gesundheit und weitere notwendige Ausgaben berücksichtigt.

Die Feststellung des Mindestbedarfs beruht auf normativen Entscheidungen sowie Daten zu Lebensstil, Preisen und Gesundheit. Er wird regelmäßig angepasst und kann regional unterschiedlich ausfallen. Als Konzept dient er der Planung, Bewertung von Politiken und der Analyse von Versorgungslücken, nicht als universell gültiger Grenzwert.