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Merkmalsstrukturen

Merkmalsstrukturen bezeichnet man in der Linguistik als formale Repräsentationen von Merkmalsinformationen zu Wörtern, Phrasen oder größeren syntaktischen Einheiten. Typischerweise bestehen sie aus Attribut-Wert-Paaren (Feature Structures), die Eigenschaften wie Numerus, Genus, Kasus, Person, Zeit, Modus, Valenz oder Subkategorisierung festhalten. Eine Merkmalstruktur kann explizit oder partiell sein und bleibt oft unbestimmt, bis weitere Informationen verfügbar sind.

In vielen Grammatiken, insbesondere in den sogenannten Merkmalstrukturen-basierten Theorien wie HPSG (Head-Driven Phrase Structure Grammar) oder

Beispiele: Ein Nomen im Nominativ Singular könnte [Kategorie: Nomen, Numerus: Singular, Kasus: Nominativ, Genus: Maskulinum] tragen;

Historisch entwickelten sich Merkmalstrukturen in der generativen Linguistik der 1980er Jahre als Alternative zu rein baumbezogenen

GPSG,
werden
diese
Merkmale
zusätzlich
durch
Typ-Hierarchien
und
Geometrien
organisiert.
Typen
definieren
Klassen
von
Merkmalstrukturen,
während
Feature-Geometrien
Abhängigkeiten
zwischen
Merkmalen
abbilden,
etwa
dass
das
Tempus
nur
mit
dem
Verb
zusammentrifft
oder
dass
Kasus
mit
der
Subjekt-
oder
Objektposition
verknüpft
ist.
Die
zentrale
Operation
ist
die
Unifikation:
zwei
Merkmalstrukturen
setzen
sich
zu
einer
konsistenten
Struktur
zusammen,
wenn
alle
gemeinsamen
Merkmale
kompatibel
sind;
widersprechen
sie
einander,
schlägt
die
Vereinigung
fehl.
ein
Verb
könnte
zusätzlich
[Tempus:
Präsens,
Person:
3,
Numerus:
Singular,
Subkat:
VP]
enthalten.
Merkmalstrukturen
dienen
der
Konsistenzprüfung,
Flexibilität
bei
der
Grammatikentwürfen
und
ermöglichen
Parsingsystemen,
syntaktische
Abhängigkeiten
formalisierend
abzubilden,
ohne
auf
feste
Baumstrukturen
festgelegt
zu
sein.
Repräsentationen
und
bildeten
eine
zentrale
Grundlage
für
Hypothesen
über
Grammatikstruktur
und
Sprachverarbeitung.