Mehrfachnamen

Mehrfachnamen bezeichnen Namen, die aus mehreren eigenständigen Namenselementen bestehen. Typischerweise handelt es sich dabei entweder um Mehrfachvornamen (mehrere Vornamen hintereinander) oder um Mehrfachnachnamen (Doppel- bzw. Doppelname). In beiden Fällen dient der Aufbau dem persönlichen oder familiären Ausdruck und variiert je nach Kultur, Rechtsordnung und individueller Vorliebe.

Zu den Mehrfachvornamen gehören typischerweise zwei oder mehr Vornamen, die zusammengeführt werden, wie Anna Maria, Karl-Heinz oder Maria-Theresia. Solche Namen können aus familiärer Tradition, religiösem Hintergrund oder schlicht persönlicher Präferenz entstehen. Im Alltag wird oft nur der erste oder ein bevorzugter Vorname verwendet, während in formellen Dokumenten alle Namensbestandteile vermerkt sein können.

Mehrfachnachnamen beschreiben Nachnamen, die aus zwei oder mehr Elementen bestehen. Dies kann durch Heirat, Vererbung oder bewusstes Zusammenführen von Familiennamen entstehen. Häufige Erscheinungsformen sind doppelte Nachnamen, entweder hypheniert (Müller-Schmidt) oder als zusammenhängender Doppelname (Schmidt Müller). In vielen spanisch- und portugiesischsprachigen Kulturen werden zwei Nachnamen aus Vater- und Mutterlinie verwendet (z. B. González López). Auch in anderen europäischen Ländern treten ähnliche Muster auf, wobei die konkrete Schreibweise und Reihenfolge der Namenselemente landesspezifisch geregelt ist.

Praktische Aspekte betreffen Rechtslagen, Namensführung in amtlichen Dokumenten und Sortierregeln in Archiven. Je nach Rechtsordnung kann der primäre Nachname oder der letzte Bestandteil eines Doppelnamens bei alphabetischer Einordnung maßgeblich sein. Ebenso können bei der Personalisierung von Dokumenten oder im alltäglichen Schreiben Präferenzen des Inhabers berücksichtigt werden. Beispiele verdeutlichen die Bandbreite von Mehrfachnamen in unterschiedlichen Kulturen.