Maßhaltung

Maßhaltung ist ein Begriff aus der Fertigungstechnik und Metrologie. Sie beschreibt das Maß, in dem Bauteile ihre vorgegebenen Abmessungen innerhalb festgelegter Toleranzen einhalten. Die Maßhaltung umfasst Dimensionen sowie Form- und Lageabweichungen, die innerhalb tolerierter Grenzen bleiben müssen.

Die Abweichung wird als Differenz zwischen der gemessenen Größe und der Nennmaßangabe angegeben. Toleranzen werden in technischen Zeichnungen festgelegt und können als bilaterale oder unilaterale Toleranzen auftreten. Zur Beurteilung der Maßhaltung dienen Messmittel wie Mikrometer, Messschieber, Profilprojektor, Koordinatenmessmaschine oder Laserscanner. In der Praxis werden Maße in der Regel mit Hinweis auf zulässige Abweichungen bewertet; GD&T dient der präziseren Beschreibung von Form, Orientierung, Lage und Passung.

Ursachen für Abweichungen sind Temperaturveränderungen, Werkzeugverschleiß, Materialverformung, Spannungen, ungenügendes Spannen sowie Abweichungen im Produktionsprozess, zum Beispiel Maschinenverschleiß oder Ungenauigkeiten in Werkzeug- oder Prüfvorrichtungen.

Zur Verbesserung der Maßhaltung setzen Unternehmen auf Prozessfähigkeitsanalysen (Cp, Cpk), statistische Prozesslenkung (SPC), Kalibrierung, temperaturstabile Produktionsumgebungen, stabile Spannmittel und wiederholbare Prüfvorgänge. Auch eine konstruktive Produkt- und Fertigungsentwicklung kann dazu beitragen, die Maßhaltigkeit zu erhöhen.

Maßhaltung ist ein zentrales Qualitätskriterium in Bereichen wie Maschinenbau, Automobilbau, Maschinenfertigung und Luftfahrt, wo verlässliche Passungen und Funktionsfähigkeit entscheidend sind.