Maßanfertigung

Maßanfertigung bezeichnet die Fertigung eines Produkts nach den individuellen Maßen, Wünschen oder Spezifikationen eines Kunden. Im Gegensatz zur Serienfertigung, bei der identische Produkte in großen Stückzahlen hergestellt werden, zielt Maßanfertigung auf eine passgenaue oder funktionsspezifische Lösung ab. Der Begriff wird in vielen Branchen verwendet, darunter Kleidung, Möbel, Schuhe, Prothesen, Medizintechnik, Maschinenbau und Fahrzeugausstattungen.

Typischerweise umfasst der Prozess eine Beratung, Ermittlung von Maßen oder Anforderungen, Auswahl von Materialien und Komponenten, Design- oder Konstruktionsanpassungen, Fertigung und Passformprüfungen. Je nach Produkt können zusätzliche Anpassungen erfolgen, etwa Anproben, Tests oder Nachbearbeitungen. In einigen Fällen wird eine Zwischenlösung aus modularen Standardbauteilen genutzt, die individuell angepasst werden.

Vorteile einer Maßanfertigung liegen in einer exakten Passform, einer besseren Funktionalität und der individuellen Anpassung an besondere Bedürfnisse. Nachteile sind höhere Kosten, längere Lieferzeiten und geringere Stückzahlen im Vergleich zur Serienfertigung; Skaleneffekte fehlen und Änderungsaufwand kann auftreten, wenn Messungen nachträglich korrigiert werden müssen.

Branchenabhängig unterscheiden sich Normen, Zertifikate und Qualitätsanforderungen bei Maßanfertigungen. In der Praxis werden oft Standards mit individuellen Anpassungen kombiniert, um sowohl Verlässlichkeit als auch individuelle Passgenauigkeit zu gewährleisten.