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Materialverträglichkeiten

Materialverträglichkeiten bezeichnen die Fähigkeit eines Materials, in einem biologischen Umfeld zu funktionieren, ohne schädliche Reaktionen des Körpers auszulösen. In der Medizin und Zahnmedizin umfasst der Begriff die Biokompatibilität von Implantaten, Prothesen, Zahnersatz und medizinischen Instrumenten. Relevante Reaktionen reichen von Entzündung, Gewebereizung und Allergien bis hin zu systemischer Toxizität durch gelöste Ionen oder Korrosionsprodukte. Ziel ist eine sichere, funktionale Interaktion zwischen Material, Gewebe und Körpersystemen.

Die Beurteilung basiert auf chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften: Stabilität gegenüber Korrosion, Verträglichkeit mit Körperflüssigkeiten, mechanische

Beispiele gängiger Materialien: Titan und Titanlegierungen, Glaskeramiken und Zirkonoxid, Kobalt-Chrom-Legierungen, Nickellegierungen (oft wegen Nickelallergien gemieden), Polymere

Belastbarkeit
und
Oberflächenmerkmale,
die
Biokontakt
beeinflussen.
Biokompatibilität
wird
durch
in
vitro-Tests
wie
Cytotoxizität,
Sensibilisierung
und
Reizung
sowie
durch
in
vivo-Bewertungen
geprüft.
Internationale
Normen,
darunter
ISO
10993,
leiten
die
biologische
Bewertung
medizinischer
Materialien.
Auch
der
Einfluss
von
Reinigung,
Sterilisation,
Alterung
und
Verfärbungen
wird
berücksichtigt.
wie
PMMA,
BIS-GMA-basierte
Komposite,
UHMWPE
und
PEEK.
In
der
Zahnmedizin
spielen
Nickelallergien
eine
Rolle;
Titan
wird
häufig
bevorzugt.
Die
Materialwahl
richtet
sich
nach
Einsatzort,
Belastung,
Gewebeart
und
dem
individuellen
Allergierisiko.
Insgesamt
soll
Materialverträglichkeit
das
Risiko
schädlicher
Reaktionen
minimieren
und
die
Langzeitstabilität
von
medizinischen
Geräten
erhöhen.