Materialitätsmatrix

Die Materialitätsmatrix ist ein Instrument des Nachhaltigkeits- und Risikomanagements, das dazu dient, Themen zu identifizieren, zu priorisieren und für Stakeholder nachvollziehbar abzubilden. Sie wird häufig in der Unternehmensberichterstattung verwendet, um zentrale Handlungsfelder festzulegen und Ressourcen sinnvoll zu steuern.

Typischerweise setzt man zwei Achsen ein: Die horizontale Achse zeigt die Relevanz eines Themas für Stakeholder, die vertikale Achse die potenzielle Auswirkung auf den Geschäftserfolg, das Risikoprofil oder die langfristige Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Durch Befragungen, Workshops oder Expertenbewertungen werden relevante Themen gesammelt und bewertet. Die Ergebnisse werden in eine Matrix eingetragen, wodurch Kategorien wie material, bedeutsam oder gering signifikant entstehen.

Die Matrix dient der Priorisierung von Handlungsfeldern, der strategischen Planung, Risiko- und Compliance-Management sowie der Berichterstattung. Sie unterstützt die Struktur von Nachhaltigkeits- oder integrierten Berichten und wird oft im Rahmen internationaler Standards wie GRI, SASB oder anderer Reporting-Frameworks genutzt.

Anwendungsschritte umfassen typischerweise: Themen identifizieren, deren Relevanz und Auswirkungen bewerten, gewichten, plotten und validieren. Die Matrix wird regelmäßig aktualisiert, da Relevanz und Auswirkungen sich durch Marktveränderungen, Regulierung oder Technologie verschieben können.

Zu den typischen Themen gehören Umwelt- und Klimafragen, Lieferkette, Datenschutz und Datensicherheit, Arbeitnehmerrechte, Ethik, Gesundheit und Sicherheit sowie Governance-Themen. Trotz ihrer Klarheit birgt die Materialitätsmatrix Risiken: Subjektivität, Übervereinfachung komplexer Zusammenhänge und der Bedarf an kontinuierlicher Aktualisierung.