Lungenrehabilitation

Lungenrehabilitation ist ein evidenzbasiertes, mehrkomponentenprogramm für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen. Sie zielt darauf ab, körperliche Leistungsfähigkeit, Symptome, psychische Belastung und Alltagsbeteiligung zu verbessern und langfristig die Lebensqualität zu erhöhen.

Das Programm umfasst in der Regel aerobe und muskelstärkende Übungen, trainingsbasierte Belastungstherapie, Schulung zu Krankheitsbewältigung, inhalationstechniken, Atemphysiotherapie, Energiespartechniken, Ernährungsberatung, Rauchstopp-Unterstützung sowie psychosoziale Betreuung.

Durchführung: wird von einem interdisziplinären Team angeboten, oft Physiotherapeuten, Pflegepersonal, Atemwegsspezialisten, Ernährungs- und Psychologieteams; Settings: ambulant, stationär oder als häusliches Programm; Dauer typischerweise 6–12 Wochen, regelmäßige Sitzungen 1–2 Mal pro Woche; individuelle Anpassung.

Indikationen: primär bei COPD, aber auch bei anderen chronischen Atemwegserkrankungen wie interstitiellen Lungenerkrankungen, Bronchiektasen, Alpha-1-Antitrypsin-Mangel; geeignet bei nachweisbarer Belastungsintoleranz oder eingeschränkter Lebensqualität; nicht während akuter Verschlechterung oder instabiler kardialer Erkrankungen; in bestimmten Fällen wird es nach Krankenhausentlassung empfohlen.

Nutzen: Verbesserung der Gehstrecke (6-Minuten-Gehtest), Reduktion von Dyspnoe, bessere Lebensqualität, geringere Krankenhauseinweisungen; Sicherheit durch medizinische Überwachung; Ergebnisse variieren je nach Grunderkrankung, Schweregrad und Teilnahmebereitschaft.

Zugang und Evidenz: international anerkannt, in vielen Gesundheitssystemen empfohlen; Verfügbarkeit variiert; Kostenübernahme hängt vom Land und vom Gesundheitssystem ab.