Lieferkettenverifikation

Lieferkettenverifikation bezeichnet den Prozess der Prüfung, Bestätigung und Dokumentation der Übereinstimmung von Produkten, Materialien und Dienstleistungen mit festgelegten Anforderungen entlang der gesamten Lieferkette. Ziel ist Transparenz, Risikominimierung sowie die Sicherung von Compliance, Qualität, Sicherheit und ethischen Kriterien. Dazu gehören die Nachverfolgbarkeit von Herkunft, Produktionsbedingungen und Nachhaltigkeitsaspekten sowie die Validierung relevanter Daten, Zertifizierungen und Lieferantenverträge.

Typische Instrumente sind Audits, Zertifizierungen, Lieferantenbewertungen und Selbstbewertungen. Technologien zur Rückverfolgbarkeit wie Barcodes, RFID und elektronischer Datenaustausch unterstützen die Verifikation. Internationale Standards wie ISO 9001, ISO 14001 und ISO 20400 geben Orientierung; weitere relevante Regelwerke umfassen SA8000, OECD-Leitsätze und geltende Vorschriften. In Deutschland ergänzt das Lieferkettengesetz die Anforderungen; auf EU-Ebene tragen CSRD und die geplante Corporate Sustainability Due Diligence Directive zur Regulierung bei.

Herausforderungen liegen in komplexen, oft nicht transparenten Liefernetzwerken, variierender Datenqualität und hohen Kosten für Audits. Datenschutz, Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse sowie Verantwortung für Unterlieferanten erschweren vollständige Verifikation. Chancen ergeben sich durch Digitalisierung, verbesserte Datenaustauschstandards, bessere Resilienz der Lieferkette und gesteigerte Transparenz für Stakeholder.