Lieferanteninformationen

Lieferanteninformationen bezeichnet die Gesamtheit der Daten, die ein Unternehmen über seine Lieferanten sammelt, verwaltet und verwendet, um Beschaffungsprozesse, Lieferantenbeziehungen und das Risikomanagement zu unterstützen. Sie bildet die Grundlage für Transparenz, Compliance und eine effiziente Entscheidungsfindung im Einkauf.

Zu den typischen Inhalten gehören Firmenprofil, Rechtsform, Handelsregister- und USt-Id-Nummern, Kontaktdaten, Zahlungsinformationen, Bonitätshinweise sowie Zertifizierungen (z. B. ISO-Standards). Ergänzt werden Leistungskennzahlen wie Lieferzuverlässigkeit, Qualitätsdaten und Reklamationen, Compliance-Informationen (Anti-Korruption, Sanktionen, Exportkontrollen) sowie ESG-bezogene Daten. Ergänzend können Selbstangaben der Lieferanten, Audit-Ergebnisse und Risikoindikatoren aufgenommen werden.

Für die Verwaltung gelten Onboarding- und Due-Diligence-Prozesse, regelmäßige Aktualisierung der Daten, Löschfristen sowie eine klare, rollenbasierte Zugriffskontrolle. Datenschutz und Datensicherheit (DSGVO) sind zentrale Anforderungen, ebenso die Qualität der Stammdaten, Validierung und Audit-Spuren. Ein strukturierter Lebenszyklus der Lieferanteninformationen unterstützt Compliance, Risikomanagement und operative Abläufe.

In der Praxis kommen Lieferanteninformationen in ERP-/E-Procurement-Systemen, Supplier-Information-Management-Programmen oder als Module in SCM-Plattformen zum Einsatz. Sie unterstützen Segmentierung, Risikobewertung, Ausschreibungen, Vertrags- und Leistungsmanagement. Der Informationsaustausch erfolgt oft über EDI, XML oder API; Standards wie ISO 20400 und ESG-Anforderungen prägen Inhalte und Reporting.

Eine gut gepflegte Lieferanteninformation erhöht Transparenz, minimiert Risiken und verbessert die Effizienz entlang der Beschaffungswertschöpfung.