Leitstandssystem

Leitstandssysteme sind Informations- und Kommunikationsplattformen, die in Leitständen eingesetzt werden, um Operationen in Echtzeit zu überwachen, zu analysieren und zu steuern. Sie integrieren Daten aus vielen Quellen, erzeugen ein gemeinsames operatives Bild (Situationsbewusstsein) und unterstützen Entscheidungen, Planung und Koordination von Maßnahmen. Typische Anwender sind militärische Einheiten, Zivilschutz-, Rettungs- und Notfallmanagement, Luftfahrt-, Hafen- und Verkehrsüberwachung sowie industrielle Prozessführung.

Kernkomponenten eines Leitstandssystems umfassen eine Datenintegrations- und Integrationsschicht, die Informationen aus Sensoren, CCTV, Geoinformationssystemen, Alarm- und Vorfallsystemen sowie Asset-Management zusammenführt; eine Präsentationsschicht mit Monitor- oder Konsolendisplays, Karten, Diagrammen und Dashboards; eine Entscheidungsunterstützung mit Workflows, Einsatzplänen, Runbooks und Simulationen; Kollaborations- und Kommunikationsfunktionen (Aufgaben, Notizen, Chat) sowie Schnittstellen zu Alarm-, Incident- und Dokumentationssystemen. Die Architektur ist üblicherweise client-serverbasiert, hochverfügbar, redundant und sicherheitsorientiert, mit Interoperabilität zu älteren Systemen über Schnittstellen.

Zu den wesentlichen Merkmalen zählen Echtzeitdatenverarbeitung, Alarm- und Ereignismanagement, Geodatenintegration, situationale Visualisierung, Verfolgung von Maßnahmen sowie Audit-Trails. Gute Leitstandsysteme unterstützen auch Übungs- und Schulungsfunktionen, Simulationen sowie Berichts- und Compliance-Funktionen.

Herausforderungen sind die Komplexität der Integration heterogener Systeme, Datenqualität, Sicherheitsanforderungen und die Kosten für Betrieb und Wartung.