LebenszyklusEmissionen

LebenszyklusEmissionen bezeichnet die Gesamtheit der Treibhausgasemissionen, die mit einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Organisation über deren gesamten Lebensweg hinweg verbunden sind. Dazu gehören Emissionen aus Rohstoffgewinnung, Produktion, Transport, Nutzung, Entsorgung und Recycling. In der Praxis werden Emissionen häufig als CO2-Äquivalente (CO2e) ausgedrückt, um verschiedene Treibhausgase vergleichbar zu machen. Die Betrachtung ganzer Lebenszyklen ermöglicht eine ganzheitliche Bewertung von Umweltwirkungen und kann Verbesserungen in Design, Beschaffung und Betrieb fördern. Sichten wie cradle-to-grave, cradle-to-gate oder cradle-to-cradle werden angewendet.

Die Lebenszyklus-Analyse (LCA) ist die systematische Methode, um Emissionen der LebenszyklusEmissionen zu ermitteln und zu bewerten. Schritte umfassen Zielsetzung und Grenzsetzung, Datenerhebung (Inventar), Wirkungsabschätzung und Interpretation. Der Fokus liegt meist auf Treibhausgasen, Zusatzwirkungen können berücksichtigt werden. Ergebnisse hängen von der Funktionseinheit, den Systemgrenzen und der Allokation ab.

Zentrale Begriffe sind Funktions- bzw. Funktionseinheit, um Produkte vergleichbar zu machen, sowie Systemgrenzen, die festlegen, welche Prozesse einbezogen werden. Oft werden direkte Emissionen (Scope 1), indirekte Emissionen aus eingekauften Energien (Scope 2) und vor allem indirekte Emissionen aus der Lieferkette (Scope 3) unterschieden. Emissionen werden in CO2e angegeben.

Standards und Regulierungen unterstützen konsistente Berechnungen. Wichtige Normen sind ISO 14040/14044 (LCA-Grundlagen), ISO 14067 (Produkt-CO2-Fußabdruck), ISO 14025 (Umweltkennzeichnung) und der Greenhouse Gas Protocol; weitere Ansätze wie PAS 2050 existieren. Datenbanken und Software helfen beim Inventar.

Anwendungen umfassen Produktentwicklung, Lieferketten-Management und Offenlegungen. Ziel ist es, Klimafolgen zu mindern, indem Materialien, Prozesse oder Nutzung optimiert werden. Herausforderungen sind Datenqualität, Datenverfügbarkeit, Grenz- und Allokationsentscheidungen sowie Annahmen und die Wahl der Funktionseinheit.