Langzeitdünger

Langzeitdünger bezeichnet Düngemittel, deren Nährstoffe über einen längeren Zeitraum hinweg bedarfsgerecht freigesetzt werden. Das Prinzip zielt darauf ab, die Versorgung von Pflanzen über Wochen oder Monate stabil zu gestalten und Applikationshäufigkeit sowie Umweltverluste zu verringern. Langzeitdünger können mineralisch oder organisch sein und finden breite Anwendung im Garten-, Obst- und Gemüseanbau sowie in der Grünflächenpflege.

Grundlage der Langzeitwirkung sind spezielle Freisetzungsmechanismen. Mineralische Langzeitdünger nutzen oft eine Beschichtung oder einen ineinander verschachtelten Körneraufbau, der Nährstoffe schrittweise freigibt. Diese sogenannten kontrollierten Freisetzungsdünger (CRF) reagieren auf Bodenfeuchte, Temperatur und Mikroorganismen. Organische Langzeitdünger erhöhen ihre Nährstoffverfügbarkeit durch langsame Mineralisierung von organischem Material wie Kompost, Hornspänen oder bestimmten organischen Reststoffen.

Typische Anwendungsgebiete sind Beete, Blumenflächen, Rasenflächen, Obstgehölze und Gehölzpflanzungen. Vorteile sind eine gleichmäßige Nährstoffversorgung, geringere Auswaschung, weniger Arbeitsaufwand und weniger Düngungsintervalle. Nachteile können hohe Anschaffungskosten, begrenzte Mikronährstoffe in einigen Produkten und eine Abhängigkeit von Bodenbedingungen sein, die die Freisetzung beeinflussen.

Praktische Hinweise umfassen die Beachtung der Dosierung nach Herstellerangaben, eine gleichmäßige Verteilung in der Pflanzzone sowie die Berücksichtigung von Umweltfaktoren wie Niederschlägen, Bodenart und pH-Wert. Langzeitdünger sollten sachgerecht gelagert und entsorgt werden. Bei Anzeichen von Umweltbelastung kann eine Anpassung der Düngung sinnvoll sein. Eine Kombination aus organischen und mineralischen Langzeitdüngern kann je nach Kulturpflanze sinnvoll sein.