Körneraufbau

Körneraufbau bezeichnet die grundlegende Anatomie eines Getreidekörners (Caryopsis) bei Gräsern. Ein Korn besteht typischerweise aus einer äußeren Fruchtwand mit Samenschale, dem Endosperm als Hauptspeichergewebe und dem Embryo (Keimling). Die Fruchtwand ist fest mit dem Samen verbunden, sodass der gesamte Komplex oft als ein einheitliches Körnerobjekt wahrgenommen wird.

Außen liegende Schichten werden zusammen als Bruch oder Bran bezeichnet und umfassen die Fruchtwand (Perikarp) sowie die Samenschale und weitere Schutzschichten. Im Inneren erfolgt der Aufbau um den Endosperm, der hauptsächlich Stärke enthält und als Energiereserve dient. Umlaufend befindet sich die Aleuronschicht, ein Protein- und Enzymgewebe, das eine wichtige Rolle bei der Umwandlung der Endosperminhalte während der Keimung spielt.

Im Zentrum des Korns liegt der Embryo, der aus dem Plumula (Sprossachse) und der Radicula (Wurzel) besteht. Während der Keimung aktiviert der Embryo Hormone, wodurch die Aleuronschicht Enzyme wie Amylasen, Proteasen und Lipasen freisetzt. Diese Enzyme bauen Endospermreserven ab und versorgen So die junge Pflanze mit Zucker, Aminosäuren und Fettsäuren.

Variationen bestehen zwischen Getreidearten wie Weizen, Reis und Mais. Unterschiede betreffen Dicke und Zusammensetzung von Bran, Aleuronschicht und Endosperm. Die Verarbeitung beeinflusst den Körneraufbau ebenfalls: Polieren oder Schälen entfernt Bran und Keim, wodurch braune Sorten wie brauner Reis Weißreis oder hellere Endospermstrukturen erhalten.