Landbedeckungs

Landbedeckung bezeichnet die physische Überdeckung der Erdoberfläche durch natürliche oder menschengemachte Strukturen, zum Beispiel Wälder, Grasland, Ackerland, Feuchtgebiete, Städte, Gewässer oder nackten Boden. Sie erfasst den Ist-Zustand der Oberflächenstruktur, unabhängig von Nutzung oder Bewirtschaftung. Der Begriff dient der kartografischen Dokumentation von Oberflächenarten und wird weltweit in Umweltmonitoring, Klimaforschung und Raumplanung verwendet.

Die Landbedeckung wird häufig mit Fernerkundung erfasst; zentrale Klassifikationssysteme sind das FAO-LCCS (Land Cover Classification System), CORINE Land Cover in Europa sowie globale Produkte wie GLCC, MODIS-Landoberfläche und NLCD. Datenquellen umfassen Satellitenbilder, Luftaufnahmen und Feldvermessungen. Anwendungen reichen von Biodiversitäts- und Bodenschutz über Hydrologie und Klima-Modellierung bis zur Planung von Infrastruktur und Landwirtschaft.

Dynamik und Herausforderungen: Landbedeckung ist zeitabhängig und verändert sich durch Waldbrände, Abholzung, Urbanisierung, Landwirtschaft und Klimawandel. Veränderungen werden durch Zeitreihenanalysen und Change Detection erfasst. Zu den Herausforderungen zählen Klassifizierungsunsicherheit, Mischpixel, saisonale Variation, räumliche Auflösung, Datenstandardisierung und die Kompatibilität zwischen verschiedenen Klassifikationssystemen. Politisch relevante Aspekte betreffen Boden- und Naturschutzpolitik, Zweckbindung von Flächen sowie Ziele in der Raumordnung und Landnutzungspolitik.