Lagerüberwachung

Lagerüberwachung bezeichnet den systematischen Prozess der Beobachtung, Messung und Steuerung von Lagerbedingungen, Beständen und Zugangs- sowie Sicherheitsvorgängen in Lagereinrichtungen. Ziel ist die Sicherstellung von Produktqualität, Sicherheit und Betriebszuverlässigkeit sowie die Optimierung von Kosten und Ressourcen.

Typische Bereiche der Lagerüberwachung umfassen Umweltbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Belüftung, Licht und Gasgehalte; Bestandsdaten einschließlich Genauigkeit, Nachverfolgbarkeit, FIFO/FEFO-Ansätze sowie Alarm- und Eskalationsprozesse; sowie Sicherheitsaspekte wie Zutrittskontrollen, Videoüberwachung und Brand-/Brandgasschutz.

Technologien und Komponenten sind Sensoren, Datenlogger, IoT-Plattformen, Lagerverwaltungs- bzw. ERP-Systeme (WMS/ERP-Integration), RFID- und Barcode-Tags, Kamerasysteme und Zutrittskontrollen. Durch Datenaggregation und -analyse entstehen Echtzeit-Dashboards, historische Berichte und automatisierte Warnmeldungen bei Grenzwertüberschreitungen oder Abweichungen.

Prozesse umfassen kontinuierliche Messung, Datenerfassung, Alarmierung, Ursachenanalyse sowie regelmäßige Wartung und Kalibrierung der Systeme. Prozesse zur Auditierbarkeit und Rückverfolgbarkeit unterstützen Qualitätsmanagement und Compliance.

Anwendungsbereiche finden sich in Lebensmitteln, Pharmaprodukten, Chemikalien, Elektronik und temperatursensitiven Gütern. Vorteile sind reduzierte Ausschussquoten, verbesserte Lagerkapazität, Energieeinsparungen, geringere Personalkosten und transparenteres Compliance-Management.

Herausforderungen beinhalten Interoperabilität verschiedener Systeme, Investitions- und Betriebskosten, Datensicherheit, Kalibrierung und organisatorische Akzeptanz. Regulatorische Rahmenbedingungen umfassen GMP/HACCP, ISO-Normen sowie länderspezifische Vorgaben zur Lagerung, Rückverfolgbarkeit und Sicherheit. Zukunftstrends fokussieren auf KI-basierte Anomalieerkennung, Prädiktivwartung, Digital Twins und weitergehende Automatisierung.