LNGSchiffe

LNGSchiffe, oder LNG‑Carriers, sind spezialisierte Seeschiffe zum Transport von verflüssigtem Erdgas (LNG) über weite Strecken. LNG wird an Bord bei sehr niedrigen Temperaturen um die minus 162 Grad Celsius gehalten, wodurch es in kryogenen Tanks transportiert und weltweit zu Gasverteilern gehalten werden kann. Die Schiffe gehören zur Kerninfrastruktur der globalen LNG‑Lieferkette und ermöglichen den Transport von LNG von Exporthäfen zu Importterminals.

Die Bauweise von LNG‑Schiffen basiert auf zwei Hauptcontainment‑Systemen. Beim Moss‑Sphären-System befinden sich drehende, kugelförmige Tanks in einem dichten Mantel, der Wärmeverluste minimiert. Membrankonzepte verwenden dünne, gefaltete Membranen mit Vakuumhautin­s­tal­lage, oft in Verbindung mit hochdämmenden Materialien. Typische Tragfähigkeiten liegen zwischen 125.000 m³ und 266.000 m³. Die Schiffe sind etwa 290 bis 340 Meter lang und verfügen über spezielle Ladungstanks, Insulationssysteme und Ladesysteme für LNG.

Der Antrieb der meisten LNG‑Schiffe erfolgt heute elektrisch, teils als dual‑fuel‑Systeme (DFDE) oder mit Dampfturbinen. Boil‑off Gas (BOG) entsteht durch die Wärmezufuhr und wird je nach Bauart entweder als Treibstoff genutzt, reliquefiziert oder kontrolliert ventiliert. Einige Neubauten verfügen über eine onboard‑Reliquefaktion, um BOG wieder in LNG umzuwandeln und Verluste zu reduzieren.

LNG‑Schiffe bedienen globalen Handel mit LNG. Typische Routen führen von Exporthäfen in Katar, Australien oder Amerika zu Importterminals in Europa und Asien. Betrieb erfolgt oft im Charter‑ oder Festvertrag mit großen Reedereien und Terminalbetreibern, wobei Sicherheit, Umweltauflagen und regelmäßige Inspektionen zentrale Anforderungen sind.