Kulturübergreifende

Kulturübergreifende (kulturübergreifend) bezeichnet Prozesse, Praktiken oder Perspektiven, die mehrere Kulturen betreffen oder über kulturelle Grenzen hinweg erfolgen. In der deutschen Fachsprache wird der Ausdruck genutzt, um Phänomene zu beschreiben, die über die Grenzen einer einzelnen Kultur hinausgehen. Er steht im Zusammenhang mit den englischen Begriffen cross-cultural, interkulturell und transkulturell.

Anwendungsfelder und Bedeutung: In Wissenschaft, Lehre, Wirtschaft und Politik gewinnt kulturübergreifendes Denken an Bedeutung, um kulturelle Unterschiede zu verstehen, Kommunikation anzupassen und unterschiedliche Sichtweisen zu integrieren. Typische Fragestellungen betreffen Interkulturalität, kulturelle Identität, Lernprozesse in diversen Kontexten sowie globale Zusammenarbeit. Methodisch kommen vergleichende Studien, ethnographische Ansätze über mehrere Settings und Programme zur Interkulturellen Kompetenz zum Einsatz.

Praxisbeispiele: Kulturübergreifende Ansätze finden sich in multinationalen Teams, globalem Marketing, internationaler Bildung und migrationsbedingten Kontexten. Erfolgreiche Umsetzung setzt Sensibilität für Sprache, Normen, Werte und Machtverhältnisse voraus und erfordert oft explizite Normenkonstruktion, Kontextualisierung und kollektive Reflexion.

Hintergrund und verwandte Begriffe: Der Begriff leitet sich von kultur (Kultur) und übergreifend (spannend oder verbindend über Grenzen hinweg) ab. Verwandte Konzepte sind Interkulturalität (Betonung der Interaktion zwischen Kulturen) und Transkulturalität (Schnittmengen oder Synthese über Kulturen hinweg).

Zusammenfassend bezeichnet kulturübergreifendes Denken eine Distanzierung von einseitigen kulturellen Rahmen zugunsten einer reflexiven, inklusiven Auseinandersetzung mit mehreren Kulturen.