Normenkonstruktion
Normenkonstruktion bezeichnet den Prozess, durch den normative Regeln, Standards, Werte und Erwartungen in einer Gesellschaft, einer Organisation oder im internationalen System geschaffen, legitimiert und verbreitet werden. Formalen Normen (Rechtsvorschriften, Regulierungen) stehen informelle Normen (Standards, Verhaltensregeln, professionelle Leitlinien) gegenüber; beide formen das Handeln von Akteurinnen und Akteuren.
Zentrale Akteure sind Staaten, internationale Organisationen, politische Bewegungen, Unternehmen, Wissenschaft und Forschungseinrichtungen, Medien sowie Zivilgesellschaft. Der
Theoretisch wird Normenkonstruktion in konstruktivistischen Ansätzen der Sozial- und Politikwissenschaften untersucht. In den Internationalen Beziehungen wird
Anwendungsfelder sind Politikgestaltung, Rechts- und Verfassungsordnung, Unternehmensethik, Umwelt-, Arbeits- und Menschenrechtsnormen sowie technische Standards. Kritische Perspektiven