Kulturländern
Kulturländern bezeichnet in der kulturgeographischen und kulturwissenschaftlichen Literatur geografische Regionen, die durch geteilte kulturelle Merkmale zusammengehalten werden, wobei politische Grenzziehungen eine untergeordnete Rolle spielen. Der Begriff dient als heuristische Kategorie, um kulturelle Landschaften zu beschreiben, zu vergleichen und zu analysieren; er betont Kontinuität, Wandel und Vernetzung von Sprache, Geschichte, Ritualen, Kunst, Küche und Alltagspraktiken. Kulturländer können über Staatsgrenzen hinweg reichen und sich über mehrere Regionen erstrecken; sie entstehen durch historische Siedlungs- und Migrationsmuster, Austauschsprozesse und staatliche kulturelle Politiken. In der Forschung werden Methoden der kulturellen Kartierung, qualitative Interviews, partizipative Projekte und Geoinformationssysteme genutzt, um Grenzen, Überschneidungen und Identitätsformen sichtbar zu machen.
Kritisch wird diskutiert, inwieweit Kulturländer als feststehende Entitäten sinnvoll sind, da sie oft mit Vereinfachungen, Essentialismen
Beispiele werden in der Literatur als hypothetische oder projektspezifische Kulturländerräume diskutiert, etwa zur kartografischen Darstellung sprachlicher