Kreditfluss

Kreditfluss bezeichnet den Fluss von Krediten in einer Volkswirtschaft, das heißt die Summe der neu vergebenen Kredite innerhalb eines bestimmten Zeitraums, vermittelt überwiegend durch Kreditinstitute. Er ergänzt den Kreditbestand und spiegelt sowohl die Bereitschaft der Kreditgeber zur Vergabe neuer Kredite als auch die Nachfrage der Kreditnehmer wider. In der Praxis umfasst der Kreditfluss Neugeldkredite an private Haushalte und Unternehmen, Kreditlinien, Leasingfinanzierungen sowie indirekte Formen der Kreditbereitstellung über Finanzierung von Wertpapieren oder Verbriefung.

Zur Messung dienen Indikatoren wie der jährliche Zuwachs an neu vergebenen Krediten, der Kreditimpuls (Veränderung des Kreditvolumens im Vergleich zum Vorjahr) sowie das Verhältnis von Krediten zum Bruttoinlandsprodukt. Daten stammen typischerweise von Zentralbanken, statistischen Ämtern oder Bankenaufsichten. Der Kreditfluss wird oft getrennt nach Sektoren (privater Haushalt, Nichtfinanzierte Unternehmen) ausgewiesen, um Unterschiede in der Dynamik sichtbar zu machen.

Der Kreditfluss ist ein zentraler Bestandteil der geldpolitischen Transmission. Änderungen im Kreditfluss beeinflussen Investitionen und Konsum und damit das Wirtschaftswachstum. Ursachen für hohe oder niedrige Flüsse sind Leitzinsentwicklungen, Risikoprämien, Bankenkapitalausstattung, Kreditvergabestandards sowie makroprudenzielle und regulatorische Maßnahmen. Insgesamt dient der Kreditfluss als wichtiger Indikator für die Dynamik des Finanzsystems und die Wirksamkeit geldpolitischer Maßnahmen.