Kostenunterdeckung

Kostenunterdeckung bezeichnet im Rechnungswesen und Controlling die Situation, in der die tatsächlich anfallenden Kosten eines Projekts, einer Abteilung oder einer Organisation höher sind als die verfügbaren Mittel, Budgets oder Einnahmen. Die Folge ist eine Deckungslücke, die durch zusätzliche Finanzmittel oder Kostenreduktionen geschlossen werden muss.

Ursachen einer Kostenunterdeckung können unvorhergesehene Aufwendungen, Preis- oder Mengenschwankungen, falsche Planannahmen, Verzögerungen im Projektablauf, ineffiziente Prozesse oder Änderungen im Leistungsumfang sein. Sie entsteht oft aus einer Diskrepanz zwischen Kostenplänen und der realen Kostenentwicklung und kann sowohl kurz- als auch langfristig auftreten.

Die Erkennung erfolgt durch regelmäßigen Abgleich von geplanten Kosten und Ist-Kosten sowie der Überwachung relevanter Kennzahlen wie Deckungsbeitrag, Budgetabweichungen oder Liquiditätskennzahlen. Eine Kostenunterdeckung ist kritisch, weil sie die Zahlungsfähigkeit, Profitabilität und Kreditwürdigkeit eines Vorhabens beeinträchtigen kann.

Maßnahmen zur Behebung umfassen Kostenkontrollen, Nachtragsverhandlungen, Budgetanpassungen, Priorisierung von Maßnahmen, Zeit- und Umfangsreduktion oder die Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel. Oft wird auch das Risikomanagement verstärkt, um ähnliche Abweichungen künftig besser vorhersehen und steuern zu können.

Kostenunterdeckung findet sich in vielen Bereichen, darunter Projektmanagement, Unternehmensführung, öffentliche Haushalte und öffentliche Fördermittel, wo Budgetführung und Kostenkontrolle eine zentrale Rolle spielen.