Kostenträgers

Kostenträger ist in der Kosten- und Leistungsrechnung der Kostenobjekt, dem Kosten zugerechnet werden. Er bezeichnet den Gegenstand, der die verursachten Kosten verursacht oder aus dem sich bestimmte Leistungen ableiten lassen. Typische Kostenträger sind Produkte, Aufträge, Projekte, Dienstleistungen, Kunden oder Kundengruppen sowie interne Gegenstände wie Abteilungen.

Der Zweck der Kostenträgerrechnung besteht darin, Transparenz über die Wirtschaftlichkeit einzelner Kostenträger zu schaffen. Durch die Zuordnung von Kosten auf Kostenträger können Wirtschaftlichkeit, Rentabilität und Preiswürdigkeit einzelner Produkte oder Leistungen beurteilt sowie Entscheidungen über Portfolio, Produktion und Angebot getroffen werden. Kostenträger dienen zudem der Preisbildung und der Steuerung von Ressourcen.

In der Praxis erfolgt die Zuordnung von Kosten über zwei Ebenen: Direkte Kosten (Einzelkosten) werden unmittelbar dem jeweiligen Kostenträger zugerechnet, Gemeinkosten (Overhead) werden über Verteilungsschlüssel oder activity-based costing auf die Kostenträger verteilt. Die Kombination dieser Zuweisungen ergibt die Kosten eines Kostenträgers und ermöglicht dessen Kostenrechnung.

Typische Formen der Kostenträgerrechnung umfassen die Kostenträgerstückrechnung (Kosten je Stück bzw. Einheit) und die Kostenträgerzeitrechnung (Kosten je Periode). Je nach Branche können auch Mischformen oder projektbezogene Kostenträgerrechnungen entstehen.

Kostenträger sind eine zentrale Größe für Preisgestaltung, Angebotskalkulation, Wirtschaftlichkeitsanalysen und Managemententscheidungen. Sie unterscheiden sich von Kostenstellen, Kostenarten oder Leistungsplänen, dienen aber als Hauptobjekt der Zuordnung von Kosten in der Kalkulation.