Korrosionsverschleiß

Korrosionsverschleiß bezeichnet den Verschleiß von Werkstoffen, der durch das Zusammenspiel von mechanischer Belastung und elektrochemischer Zersetzung entsteht. Er tritt häufig dort auf, wo Bauteile mechanisch belastet werden und gleichzeitig einer korrosiven Umgebung ausgesetzt sind, zum Beispiel in feuchten oder salzhaltigen Medien.

Die wesentlichen Mechanismen umfassen: Gleit- und Frett-Korrosion, bei denen Reibung in korrodierten Bereichen zu erhöhter Materialabtragung führt; Erosion-Korrosion, wenn Strömung oder Partikel in der Lage sind, schützende Filme zu entfernen und dadurch die Korrosion zu beschleunigen; sowie lokalisierte Korrosion wie Pitting, die spezielle Bereiche angreift und zu frühzeitigem Durchbruch führen kann. Oft wirken diese Effekte besonders dort zusammen, wo Oberflächen rissanfällig oder stark verschlissen sind.

Einflussfaktoren sind Werkstoff- und Legierungswahl, Oberflächenbehandlung und Schutzschichten, Umgebungsbedingungen (pH-Wert, Temperatur, Sauerstoffgehalt, Feuchtigkeit), Belastungsart und -intensität (Druck, Schwingung, Gleiten), Schmierstoffe sowie Geometrie und Kontaktpartner. Passivierende Schichten können Korrosion verzögern, jedoch durch mechanische Beanspruchung oder Schmutzablagerungen gestört werden.

Erkennung und Bewertung erfolgen durch Sicht- und Oberflächenprüfungen, Messung der Materialabnahme, Korrosionsraten und Musteranalyse der Verschleißspuren. Besondere Diagnosen ermöglichen Techniken wie optische Mikroskopie oder Profilmessung, um die Mischung aus Verschleiß- und Korrosionsschäden zu bewerten.

Vermeidung und Reduktion von Korrosionsverschleiß basieren auf der Wahl geeigneter Werkstoffe und Beschichtungen, verbesserten Passivierungseigenschaften, Schmierung, reduzierten Belastungsparametern sowie Umgebungsanpassungen. Gezielte Schutzmaßnahmen wie kathodischer oder anodischer Schutz, robuste Oberflächenbeschichtungen und konstruktive Gestaltung der Kontaktzonen können Lebensdauer und Zuverlässigkeit erhöhen.