Home

Konformitätstheorien

Konformitätstheorien befassen sich mit Prozessen, durch die Individuen ihr Denken, Fühlen oder Verhalten an die wahrgenommenen Normen einer Gruppe anpassen. Sie erklären, warum Menschen in sozialen Situationen ähnliche Meinungen vertreten oder Handlungen übernehmen, auch wenn sie privat anders denken würden.

Zu den zentralen Ansätzen gehört der Zweiprozess-Ansatz von Deutsch und Gerard, der normative und informationelle Einflussquellen

Empirische Grundlagen liefern Sherifs Studie zum autokinetischen Effekt (1935) und Aschs Linien-Vergleichsexperimente (1951). Sherif zeigte, wie

Wichtige Einflussfaktoren sind Gruppengröße, Einstimmigkeit der Gruppe, Status der Mitglieder, kulturelle Werte und die Verfügbarkeit eines

Erweiterungen betreffen Minderheitenwirkung (Moscovici), die durch Beharrlichkeit auch Mehrheiten beeinflussen kann, sowie die Unterscheidung von Konformität,

unterscheidet.
Normativer
Einfluss
zielt
darauf
ab,
von
der
Gruppe
akzeptiert
zu
werden,
während
informationeller
Einfluss
darauf
beruht,
in
einer
unsicheren
Situation
die
richtige
Meinung
oder
das
richtige
Verhalten
zu
übernehmen.
Kelman
ergänzte
später
drei
Verarbeitungswege
der
sozialen
Beeinflussung:
Compliance,
Identifikation
und
Internalisierung.
in
unsicheren
Situationen
Gruppennormen
entstehen;
Asch
demonstrierte
normative
Konformität
in
einer
klaren
Aufgabe,
wenn
Gruppenkollegen
widersprechen.
dissenden
Teilnehmers.
In
kollektivistischen
Kulturen
zeigen
sich
oft
stärkere
konforme
Tendenzen;
in
individualistischen
eher
geringere.
Negative
Folgen
können
Verlust
eigenständiger
Urteilskraft
oder
sozialer
Druck
zur
Anpassung
bedeuten.
Gehorsam
und
Compliance.
Konformität
bleibt
ein
breit
diskutierter
Bereich
in
der
Sozialpsychologie,
mit
Anwendungen
in
Organisation,
Politik
und
Alltagsleben.
Kritische
Bewertungen
betonen
ökologische
Validität
und
Replizierbarkeit
der
Experimente.