Konfliktmapping

Konfliktmapping ist eine strukturierte analytische Methode zur Identifikation, Visualisierung und Analyse von Konflikten in einem System. Ziel ist es, Akteure, Interessen, Machtverhältnisse, Beziehungen sowie Auslöser und Eskalationsrisiken sichtbar zu machen, um Handlungsfelder zu erkennen und Konfliktlösungen gezielt zu gestalten.

Typischer Ablauf: Festlegung des Untersuchungsrahmens und der Fragestellungen; Datenerhebung durch Dokumentenrecherchen, Interviews und Beobachtungen; Identifikation relevanter Akteure (Personen, Gruppen, Institutionen) und Darstellung ihrer Interessen, Positionen und Machtbeziehungen; Kartierung der Konfliktlinien, Allianzen und Ursachen (politische, wirtschaftliche, soziale Faktoren); Identifikation von Eskalationspfaden und Frühwarnindikatoren; Erstellung visueller Darstellungen wie Akteurs- und Einfluss- bzw. Interesselisten, Beziehungsnetzwerke oder Kausaldiagramme. Nach der Analyse folgt die Ableitung von Interventionsoptionen und Handlungsempfehlungen.

Anwendungsfelder: Konfliktmapping wird in Friedens- und Konfliktforschung, Entwicklungszusammenarbeit, Diplomatie, öffentlicher Politik und Organisationsentwicklung eingesetzt; in der Praxis dient es der Risiko- und Konfliktprävention, dem Stakeholder-Dialog und der Planung von Maßnahmen.

Vorteile und Einschränkungen: Es unterstützt Transparenz, Priorisierung, frühzeitige Warnung und Beteiligung der Betroffenen; es besteht jedoch Risiko von Verzerrungen durch Datenmängel oder Subjektivität, es kann in dynamischen Situationen komplex bleiben und erfordert ethische Sorgfalt beim Umgang mit sensiblen Informationen.

Verwandte Begriffe und Varianten: Konfliktsanalyse, konflikt-sensitive Projektarbeit, politische Ökonomische Analyse; gängige Werkzeuge umfassen Stakeholder-Matrix, Einfluss- und Interesselandkarten, Netzwerkanalyse und Kausaldiagramme.