Kipphebeln

Kipphebeln (singular: Kipphebel) bezeichnet einen Hebel im Ventiltrieb von Verbrennungsmotoren, der die von der Nockenwelle erzeugte Bewegung auf das Einlass- oder Auslassventil überträgt. Der Begriff stammt vom deutschen Wort kippen (aufrichten/kippen) und Hebel.

Funktionsweise und Aufbau: In einem typischen KIPPHEBEL-ventiltrieb wird der Kipphebel als ein schwenkbar gelagerter Hebel verwendet. Die eine Seite des Hebels liegt am Ventiltriebsende (Ventil) an, die andere an der Kontaktstelle zum Nocken oder zum Liftersystem. Durch die Drehung der Nockenwelle wird der Kipphebel so bewegt, dass das Ventil geöffnet und später wieder geschlossen wird. Die Hebelübersetzung bestimmt das Ausmaß der Ventilöffnung im Verhältnis zum Nockenhub. In OHV- oder Pushrod-Motoren dient der Kipphebel oft dazu, die Bewegung von den lifters oder vom Pushrods auf das Ventil zu übertragen; in modernen OHC-Motoren kann der Kipphebel auch direkt von der Nockenwelle angesteuert werden.

Typen und Merkmale: Kipphebel können flach (Flachkipphebel) oder mit Rollenführung (Rollen-Kipphebel) ausgeführt sein. Rollen-Kipphebel verwenden kleine Walzen an der Kontaktstelle, um Reibung und Verschleiß zwischen Nocken und Hebel zu reduzieren. Die Bauform variiert je nach Motorbauart; die Grundidee bleibt die gleiche: Kraftübertragung durch einen gelenkig gelagerten Hebel mit einer Ventilseite und einer Nocken-/Lifter-Seite.

Wartung und Bedeutung: Kipphebel bestehen meist aus Stahl- oder Legierungswerkstoffen und werden durch Motorenöl geschmiert. Verschleiß, Spiel und falsche Ventilspiel-Einstellung können zu Leistungsverlust, Unruhe oder Klappern führen. Ihre Gestaltung und Materialwahl beeinflussen Verschleiß, Steuerzeiten und Effizienz des Ventiltriebs.